LANDSCHAFT VERSTEHEN.
Geographie und Ästhetik, Energie und Touristik
Das Kooperationsprojekt wurde als Partnerprogramm der Bundesregierung im Jahr der Geisteswissenschaft 2007 im Rahmen des 550-jährigen Jubiläums der Freiburger Universität in Kooperation mit dem Institut für Kulturgeographie und dem Institut für Landespflege realisiert.

Idee und Konzeption: Richard Schindler (Institut für Visual Profiling) Realistation: Jörg Stadelbauer (Institut für Kulturgeographie), Werner Konold (Institut für Landespflege), Rita Deschler (Bildhauerin), Richard Schindler (Bildender Künstler)

Wenn beurteilt werden soll, wie Baumaßnahmen eine Kulturlandschaft visuell verändern und ob dies mit zeitgenössischen Forderungen von Landschaftsschutz und -pflege vereinbar ist, dann ist ein Verständnis ihrer Erscheinung in der Landschaft unabdingbar. Exemplarisch und Disziplinen übergreifend wurde deshalb in Freiburg mit einer Ausstellung, einer Tagung und einer Exkursion gefragt und diskutiert, wie das Bild einer Landschaft aus künstlerischer und wissenschaftlicher Sicht wahrgenommen, verstanden und bewertet werden kann.

Ausstellungsdokumentation und Tagungsbeiträge sind als Buch erschienen: Richard Schindler, Jörg Stadelbauer, Werner Konold (Hrsg.): POINTS OF VIEW – Landschaft verstehen – Geographie und Ästhetik, Energie und Technik. modo Verlag Freiburg 2008

Thema der Tagungsbeiträge namhafter Referenten ist das Bild der Landschaft. Erörtert werden vielfältige theoretische und praktische Aspekte des Gegenstandsbereichs Landschaft: die soziale Konstruktion von Landschaft, die methodenpraktische Herausforderung der ästhetischen Landschaftsbewertung, das politische Konfliktpotential der wirtschaftlichen Nutzung und kulturgeografisch aktuelle und historische Betrachterperspektiven.

Welcher ästhetische Preis ist für technische und touristische Entwicklung zu zahlen? Die Debatte darüber, wieweit Baumaßnahmen Landschaft verändern darf und kann, wird heute international und öffentlich geführt. Hoteltürme in Berglandschaften, Windräder im Schwarzwald oder Zollfreistrassen in Naherholungsgebieten werfen Fragen auf, der sich auch Kunst und Wissenschaft stellen müssen.

Kann eine „Verunstaltung“ der Landschaft objektiv festgestellt werden? Gibt es in Sachen Landschaftsschutz und Landschaftsbildbewertung rational entscheidbare Argumente? Wie kommt unsere Wahrnehmung einer „intakten“ Landschaft überhaupt zustande?

Freitag, 2.11.2007

09:15
Begrüßung, Einführung

9.30-11.00
Landschaft: wissenschaftliches Konstrukt
(01) Stadelbauer, Jörg (Freiburg): Landschaft – vom Streitobjekt zum Leitbegriff
(02) Kather, Regine (Freiburg): Landschaft erleben. Wilde und gestaltete Natur

Pause

11.30-13.00
Landschaftsbilder und Ästhetik
(03) Elkins, James (Chicago): The State of Theorizing on Landscape: A Report on the Book 'Landscape Theory'."
(04) Spanier, Heinrich (Bonn): Bild oder Wirklichkeit. Landschaft in der bildenden Kunst

Pause

14:30-16:00
Landschaftsschutz: konfligierende gesellschaftliche Ansprüche
(05) Czybulka, Detlef (Rostock): Landschaftsschutz und 'Landschaftspolitik'. Zur Europäischen Landschaftskonvention
(06) Schindler, Richard (Freiburg): Flecken. Schönheit, Eigenart und Vielfalt

Pause

16:30 – 18:00
Landschaft: soziales Phänomen
(07) Korff, Cornelia, Karin Kook (Freiburg): Zum Landschaftsverständnis von Kindern: Aussichten – Ansichten – Einsichten
(08) Lehnes, Patrick (Freiburg): Landschaftsinterpretation für Touristen oder: das Erlebnis entsteht (auch) im Kopf
(09) NN Landschaftsdarstellung im Spielfilm (?)

Samstag, 3.11.2007

9:00 – 10:45
Landschaft und Technik
(10) Strassburger, Martin (Freiburg, LAGeol): In den Bergen. Vergessene Bergbaulandschaften im Schwarzwald
(11) Turtur, Jörg (Schluchseewerk): Landschaft und ihre verborgene Nutzung. Wasserkraftanlagen der Schluchseewerk AG
11:15-12:30
Neue Kulturlandschaften
(11) Konold, Werner (Freiburg): Neue Kulturlandschaften – Konflikt mit der Tradition?